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Die Königin im Schatten – eine Pflanze für nordseitige Standorte

In schattigen Gartenbereichen ist es mit Farbe meist nicht weit her. Abhilfe schaffen hier die Fuchsien mit ihren in vielen Farben erhältlichen, hängenden Blüten.

150 verschiedene Sorten tönt nach einer ganzen Menge. 150 Fuchsiensorten sind es, um die sich ProSpecieRara zusammen mit der Kulturgärtnerei Homatt in Ruswil/LU kümmert. 2018 haben wir die Sammlung von der Gärtnerei Bieri in Rosshäusern/BE, einer auf Fuchsien spezialisierten Gärtnerei, übernommen, als das Betreiberehepaar altershalber kürzertrat.  

Stellt man die 150 Sorten den rund 12'000 Fuchsiensorten, die weltweit bekannt sind, gegenüber, relativiert sich die Zahl ein wenig. Zu dieser immensen Vielfalt kam es, weil einerseits im 19. Jahrhundert ein regelrechter Fuchsien-Boom ausgebrochen ist und es andererseits über 100 verschiedene Fuchsienarten gibt, die teilweise miteinander hybridisieren oder verkreuzt werden können. Entsprechend vielfältig war das Spielfeld, auf dem sich die Fuchsienzüchter:innen tummelten und noch immer tummeln.

Fuchsien in Töpfen auf schattigem Balkon
Schattige oder nordseitige Balkone sind für Fuchsien ideal, da sie es am liebsten kühl mögen.

Aus dem Regenwald in unseren Garten

Ursprünglich stammen die meisten Fuchsienarten aus den Bergwäldern Mittel- und Südamerikas, wo es viel regnet und die Temperatur selten über 15 Grad klettert. Das ist auch bei uns ihr bevorzugtes Klima. Mit heissen, trockenen Sommern kommen sie deshalb nur schlecht zurecht, weshalb sie im Hochsommer eine Blühpause einlegen. Ich finde sie jedoch genial für schattige Balkone oder die Nordseite des Hauses, wo sonst kaum etwas blüht. Mein eigener Balkon ist zwar nicht ganz schattig, aber ich hänge die Fuchsien einfach auf die Innenseite des Balkongeländers, so dass die übrigen Töpfe ihnen Schatten spenden.

Übrigens ist es kontraproduktiv, sie im Sommer besonders viel zu giessen. Sie verfallen bei zu heissen Temperaturen quasi in eine Hitzestarre und benötigen weniger Wasser als sonst. In diesem Zustand kann man sie sogar ertränken, denn Fuchsien reagieren sehr empfindlich auf Staunässe, weshalb sie auch nicht auf einen Unterteller gestellt werden sollten.

Fuchsienblüten nah im Topf
Wie der Name verspricht, trägt die Sorte ‘Vielliebchen’ eine Vielzahl kleiner Blüten. Sie gehört zu den winterharten ProSpecieRara-Fuchsiensorten und kann fix ins Beet gepflanzt werden. © Patrick Biedermann / homatt.ch

Teilweise winterhart

Rund ein Drittel der ProSpecieRara-Fuchsiensorten ist winterhart. Sie können also fix ins Beet gepflanzt werden. In höheren Lagen hilft ihnen eine Abdeckung mit Tannenästen, Laub oder ähnlichem beim Überwintern, aber im Flachland ist nicht mal das nötig. Die nicht winterharten Sorten müssen frostfrei überwintert werden. Wer keinen Wintergarten hat, überwintert sie im kühlen, dunklen Keller oder in der Garage bei ca. 10 °C. Die Triebe werden vor dem Einwintern um einen Drittel eingekürzt und alle Blätter entfernt. Die Fuchsien treiben im Frühling neu aus. Gegossen werden sie im Winter nur minimal, da sie sonst von Grauschimmel befallen werden.

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