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Erdbeerspinat: Der Spinat mit den roten FrĂŒchtchen

Er ist schön, fruchtbar und lecker. Die RaritĂ€t, die wir heute ins Scheinwerferlicht stellen, wartet mit einigen Überraschungen auf.

Foto: Beat BrechbĂŒhl & Franca Pedrazzetti

Zugegeben, der Name ‘Erdbeerspinat’ ist etwas irrefĂŒhrend; nicht nur gleichen die roten FrĂŒchte eher Himbeeren als Erdbeeren, sondern sie schmecken auch nicht wirklich sĂŒss. Und trotzdem möchte ich euch sehr ans Herz legen, Erdbeerspinat anzubauen, denn er ĂŒberzeugt mit anderen QualitĂ€ten. PrimĂ€r baut man ihn an, um seine BlĂ€tter wie Spinat zu verwenden. Also roh oder gedĂŒnstet. Ich mag ihn sehr gerne roh, als ErgĂ€nzung im Salat. In einer Degustation, die wir im Rahmen unseres GemĂŒsebeschreibungsprojekts durchgefĂŒhrt haben, beschrieben wir den Erdbeerspinat als «vegetabil, nussig, wĂŒrzig». GedĂ€mpft kommen die Aromen noch besser zum Tragen. Allerdings fĂ€llt er – wie Spinat ja auch – extrem zusammen, sodass man ziemlich viel Blattmasse braucht, um eine Mahlzeit zu kochen.

Erdbeerspinat versamt von selber und wĂ€chst so dauernd nach. Foto: Beat BrechbĂŒhl & Franca Pedrazzetti

Das GanzjahresgemĂŒse

Jetzt im MĂ€rz kann ich bereits wieder erste frische BlĂ€tter ernten, von Pflanzen, die letztes Jahr versamt haben. Denn das ist das Allertollste am Erdbeerspinat: Er versamt von selber und bildet mehrere Generationen pro Jahr. So kann ich fast das ganze Jahr ĂŒber seine BlĂ€tter ernten. Seine Samen reifen in den namensgebenden FrĂŒchten heran. Sie sind essbar, aber kommen nicht an die SĂŒsse der Erdbeeren heran. Ich finde, du musst selber herausfinden, wann dir die FrĂŒchte am besten schmecken. Wenn du wartest, bis sie tiefrot sind, haben sie zwar am meisten Geschmack, sind dann aber auch voller Samen, sodass ein etwas «kiesiges» MundgefĂŒhl entsteht. Ich ernte sie deshalb, wenn sie halbreif sind und gebe sie als Dekoration und Frischekick ĂŒber den Salat. Und wenn ich an einem heissen Sommertag im Garten arbeite, erfrischen mich die FrĂŒchte, da sie sehr viel Wasser enthalten. Ich mag sie dann fast lieber, als z.B. Walderdbeeren, die im Vergleich dazu richtig trocken sind.

Bei mir wÀchst der Erdbeerspinat primÀr im Topf auf dem Balkon. So kann ich mich schon beim Blick aus dem Schlafzimmer an seinen dekorativ mit Beeren behangenen Zweigen erfreuen und so ist er auch im Winter gut zugÀnglich.

Vor dem Aufkommen des Gemeinen Spinats (Spinacia oleracea) war die Gartenmelde eine der meist verbreiteten Spinatpflanzen.

Andere Spinatalternativen

Gartenmelde und Baumspinat sind zwei weitere Spinatalternativen, die es sich auszuprobieren lohnt. Alle drei gehören zur Familie der GĂ€nsefussgewĂ€chsen, zu der z.B. auch Rande, Krautstiel und der «normale» Spinat gehören. Aber im Gegensatz zum Erdbeerspinat, der zuerst eine Rosette bildet, die im GeschĂŒtzten auch ĂŒberwintern kann, gehen Baumspinat und Gartenmelde direkt in die Höhe und werden entsprechend auch deutlich höher – bis zu 2 Meter. FrĂŒchte bilden sie beide nicht, dafĂŒr sind ihre BlĂ€tter sehr attraktiv. Das Blatt des Baumspinats ist auf der Unterseite von einem pinken Puder ĂŒberzogen und auch der stĂ€ngelzugewandte Blattteil ist knallig pink. Von der Gartenmelde gibt es verschiedene Sorten, die von hellgrĂŒn, grasgrĂŒn ĂŒber violett bis purpurrot sind. Schon die Keimlinge von Baumspinat und Gartenmelde weisen die typische FĂ€rbung auf, so dass man sie schon sehr klein erkennen und falls nötig jĂ€ten kann. Denn auch sie versamen sich zuverlĂ€ssig, wenn es ihnen gefĂ€llt. Im Topf können sie jedoch ihr volles Potential kaum entfalten, im Freiland fĂŒhlen sie sich wohler.

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