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Farbtupfer im Nebel

Wenn es im Herbstgarten langsam welk und öd wird, erfreuen uns und die Insekten die Chrysanthemen nochmals mit einem Farbfeuerwerk.

Vielfalt von weissen und violetten Chrysanthemen

Pink, orange, gelb, violett, weiss – in allen Farben leuchten sie aktuell gegen den Nebel an. Auch die Insekten, die jetzt noch unterwegs sind, verstehen die Botschaft und umschwĂ€rmen die bunten BlĂŒten auf der Suche nach letztem Nektar. Im BlĂŒtenreigen ist auch die Sorte ‘Dorigny’ mit ihren BlĂŒten in hĂŒbschem Altrosa zu finden. Was tönt wie der Name einer englischen Lady, ist tatsĂ€chlich eine Ortsbezeichnung in Lausanne. Aus dem Garten eines dort wohnhaften Rentners gelangte diese Sorte 1999 in die Sammlung von ProSpecieRara.

Orange-rote Chrystantheme
Die ‘Dorigny’ mag wie alle Chrysanthemen einen vollsonnigen, vorzugsweise geschĂŒtzten Standort. Der Boden sollte humos, sandig, durchlĂ€ssig und nicht staunass sein. Chrysanthemen mögen es gerne etwas nĂ€hrstoffreicher.

Die robuste Grosse

Unsere ‘Dorigny’ gehört mit rund 1.30 Metern Wuchshöhe zu den grösseren Chrysanthemensorten. Damit sie auch HerbststĂŒrmen standhĂ€lt, muss sie deshalb aufgebunden werden. Die verschiedenen Sorten sind einerseits unterschiedlich winterhart und andererseits unterschiedlich anfĂ€llig auf Chrysanthemenrost, eine Pilzerkrankung. Die ‘Dorigny’ gehört zu den winterfesten und wenig anfĂ€lligen Sorten – eine gute Wahl also! Wo ihr sie kaufen könnt, seht ihr in unserem Sortenfinder.

Anti-Aging fĂŒr die Chrysantheme

Wie die meisten Stauden vergreisen die Chrysanthemen mit der Zeit. Das heisst, die Horste werden Jahr fĂŒr Jahr grösser und plötzlich treiben sie eines FrĂŒhjahrs nicht mehr aus. Deshalb verjĂŒngt man sie ungefĂ€hr alle drei bis vier Jahre. Wenn die Pflanze im FrĂŒhling frisch austreibt, ist es Zeit, einerseits das Verwelkte, das ĂŒber den Winter stehen gelassen wurde, abzuschneiden und andererseits den Wurzelballen zu teilen. Nur ca. ein Drittel vom ursprĂŒnglichen Wurzelballen setzt du zurĂŒck ins Loch. Den Rest pflanzt du an einen neuen Ort oder gibst die Pflanzen weiter. Den Moment des offenen Pflanzloches nĂŒtzt du sinnvollerweise, um die Chrysantheme zu dĂŒngen: Kompost und als LangzeitdĂŒnger HornspĂ€ne oder Schafwolle versorgen sie bestens.

Der Austrieb im FrĂŒhling ist eine heikle Phase. Denn die Schnecken liiiieeeben Chrysanthemen. Wenn du also sehr viele Schnecken hast und das Wetter schneckenfreundlich ist, kannst du kleine Horste mit SchneckenkrĂ€gen schĂŒtzen und grössere sehr gut im Auge behalten und regelmĂ€ssig die Schnecken davon ablesen. Meine Erfahrung zeigt, dass die verschiedenen Sorten unterschiedlich beliebt sind bei den Schnecken. Unsere besonders robusten Sorten, wie ‘Mutrux’,‘Dorigny’, ‘Feuerzauber’ und ‘Cherpillod’ sollten – wenn sie bereits gut angewachsen sind – auch so manchem Schneckenfrass standhalten.

Violette Chrysantheme im Beet
Auch die Chrysantheme ‘Cherpillod’ gilt als robust. Wir haben sie von der pensionierten BĂ€uerin Madame Cherpillod erhalten, welche die Sorte ĂŒber Jahre in ihrem Bauerngarten kultivierte.

Kommen wir nochmals auf den oben angesprochenen Chrysanthemenrost zurĂŒck. Ganz gefeit davor, von dieser Pilzerkrankung befallen zu werden, ist die ‘Dorigny’ leider nicht. Da wir in unseren Sammlungen keine Fungizide spritzen, beugen wir vor, indem wir auf PflanzenstĂ€rkung setzen und die Chrysanthemen generell nicht zu dicht pflanzen, sodass sie nach Regen oder Nebel gut abtrocknen können. Das empfehle ich auch dir. Der Pilz steht nĂ€mlich auf hohe Luftfeuchtigkeit und tiefe Temperaturen. Hat der Rost trotzdem Fuss gefasst, verwelken von unten her die BlĂ€tter. Dies kannst du kaschieren, indem du niedrig wachsende Pflanzen vor die Chrysanthemen setzt. Kissenastern eignen sich zum Beispiel gut dafĂŒr.  

Violette Kissenastern
Niedrig wachsende Zierpflanzen wie die Kissenaster ‘Peter Pan’ können vor die Chrysanthemen gesetzt werden und so einen allfĂ€lligen Pilzbefall kaschieren. Ihre BlĂŒten duften angenehm, was nicht nur den Insekten gefĂ€llt.

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