Als leidenschaftlicher Hobbygärtner mit einer Schwäche für alte Obstsorten schlägt mein Herz besonders für den Bohnapfel – eine fast vergessene, robuste Apfelsorte, die heute nur noch selten in Gärten zu finden ist. Ich habe ihn vor einigen Jahren über eine kleine Streuobst-Initiative entdeckt, und seither gehört er zu meinen absoluten Lieblingen.
Der Bohnapfel ist kein Apfel, den man im Supermarkt findet – und genau das macht ihn so besonders. Er stammt vermutlich aus dem 18. oder frühen 19. Jahrhundert und war einst eine geschätzte Wirtschaftssorte, vor allem wegen seiner ausgezeichneten Verwendbarkeit als Most- und Küchenapfel. Frisch vom Baum ist er eher säuerlich und herb – nichts für Naschkatzen, aber ideal für Apfelmus, Kompott oder traditionelle Apfelgerichte. Richtig durchgelagert entfaltet er aber eine angenehme, ausgewogene Aromatik mit einer leicht nussigen Note.
Was ich besonders schätze: Der Bohnapfel ist äußerst robust – unempfindlich gegen Schorf und andere Apfelkrankheiten. Er kommt auch mit magereren Böden zurecht und trägt zuverlässig. Die Bäume wachsen kräftig, werden recht groß und alt, was ihn ideal für Streuobstwiesen oder größere Gärten macht. Seine runden bis leicht abgeflachten Früchte mit der grün-gelben, später rötlich überhauchten Schale sind im Herbst ein echter Blickfang.
Für mich ist der Bohnapfel mehr als nur ein Baum – er ist ein lebendiges Stück Kulturerbe. Mit ihm im Garten spürt man, wie viel Wissen, Geduld und Handwerk in diesen alten Sorten steckt. Wer ein Herz für traditionelle Obstvielfalt hat, wird ihn ebenso zu schätzen wissen.
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