Keck schweben sie scheinbar durch den Garten und setzen orange Akzente. Die runden, knallorangen BlĂŒtenköpfe der Emilie â auch Quastenblume genannt â sind mit einem Durchmesser von nur gerade einem Zentimeter relativ klein, aber alles andere als unauffĂ€llig. In der Obhut von ProSpecieRara sind zwei verschiedene Sorten: Die hellorange âIrish Poetâ und die dunkelorange âScarlet Magicâ. Die aus Ostindien und Afrika stammende Art wurde spĂ€testens seit 1881 in der Schweiz gehandelt. Dann tauchte sie nĂ€mlich im Katalog von François Wyss, dem GrĂŒnder der heutigen «Wyss Samen und Pflanzen AG» mit Sitz in Zuchwil auf.
VerlÀngertes Leben als Trockenblume
Wenn der Emilie die Gegebenheiten passen, versamt sie sich selber und mĂ€andriert so frei durch den Garten. Mit ihrem filigranen Wuchs nimmt sie anderen Pflanzen kaum Platz weg und ist eine optimale LĂŒckenfĂŒllerin. Sie mag es lieber trocken als nass, entsprechend kommt sie mit den immer trockener werdenden Sommern verhĂ€ltnismĂ€ssig gut zurecht.
Apropos trocken: Auch als Trockenblume macht die Emilie sich gut. In Kombination mit anderen feinen Strukturen, wie z.B. Papierblumen, Strohblumen, Schwarzem Emmer, Kugelamarant oder Samenkapseln von Lein und Schlafmohn kannst du sie zu langlebigen StrĂ€ussen binden. Solche TrockenstrĂ€usse waren einst, als man sich im Winter nicht einfach aus der GĂ€rtnerei eine Phalenopsis-Orchidee als Farbtupfer ins Zimmer holen konnte, sehr begehrt. Heute erleben sie wieder ein Revival. Höchste Zeit also, auch die ProSpecieRara-Sorten auf ihre Eignung fĂŒr TrockenstrĂ€usse zu testen. Die Versuche dafĂŒr haben wir letztes Jahr begonnen.
AusgeklĂŒgelte Sortenmischungen
Bereits erhĂ€ltlich ist eine Samenmischung, welche fĂŒr Mensch und Insekten attraktiv ist. Auch in ihr ist unsere Emilie âScarlet Magicâ enthalten. Eine solche Mischung zusammenzustellen, ist ziemlich aufwĂ€ndig. ZunĂ€chst muss erforscht werden, welche Sorten ĂŒberhaupt attraktiv fĂŒr Insekten sind. Zudem mĂŒssen die verschiedenen Sorten auch die gleichen Bedingungen an Boden und Klima stellen, einander nicht bedrĂ€ngen und als Ganzes möglichst lange blĂŒhen. Verschiedene Kombinationen mit unterschiedlichen Sorten, oder auch mit unterschiedlichen Mengenanteilen der einzelnen Sorten, werden ĂŒber mehrere Jahre im Anbau getestet, bevor fĂŒr den Verkauf das Saatgut im grösseren Stil vermehrt wird.
Insektenfreundliche Blumenmischung «Sommertraum»
In der Mischung «Sommertraum», welche wir zusammen mit dem FiBL und Sativa Rheinau entwickelt haben, sind neben der âScarlet Magicâ auch folgende Sorten enthalten: Mandelröschen âScharlachköniginâ, Zinnie âLiliput Kanariengelbâ, Klatschmohn âvon Reconvilierâ, Tagetes âSonnengelbe aus Eriswilâ, Weisse Papierblume, Lein âBlaues Wunderâ, Reseda âMachetâ, Blauer Waldmeister und Weisse Resede. GesĂ€t wird von April bis Juni, an ihren BlĂŒten können wir und die Insekten uns von Juni bis Oktober erfreuen. ErhĂ€ltlich ist die Mischung bei Sativa Rheinau und bei Jumbo.