• Insektenlieblinge
  • Multitalente
  • Ackerpflanzen

Gut fĂŒr Boden und Insekten

Lein und Buchweizen tun nicht nur dem Boden gut, sondern freuen auch die Insekten. Und du kannst mit dem Anbau der richtigen Sorten direkt zu deren Erhaltung beitragen.

Ein fruchtbarer GemĂŒsegarten beginnt mit dem Boden. Ist dieser einseitig beansprucht, ausgelaugt oder voller Krankheitserreger, ist der Misserfolg vorprogrammiert. Deshalb ist eine Fruchtfolge, bei der jedes Jahr Vertreter aus anderen Pflanzenfamilien ein Beet belegen, unabdingbar. Denn jede Pflanzenfamilie stellt eigene AnsprĂŒche an den Boden bzw. wird von unterschiedlichen Krankheiten heimgesucht, sodass durch fleissigen Wechsel immer unterschiedliche Komponenten aus dem Boden gezogen, bzw. an diesen zurĂŒckgegeben werden. Komplett brachliegen, also ohne Pflanzenbewuchs oder schĂŒtzende Mulchschicht der Witterung ausgesetzt sein, sollte ein Beet nie, denn dann wĂŒrden NĂ€hrstoffe ausgewaschen oder die Sonne versengte die obersten Schichten, so dass dort kaum Mikroorganismen ĂŒberleben könnten.

Üppig bewachsener GemĂŒsegarten
Der Boden eines ĂŒppig bewachsenen GemĂŒsegartens braucht zwischendurch eine Pause.

GrĂŒndĂŒngung mit Mehrwert

Um einem Beet eine Pause von produktiven GemĂŒsepflanzen zu gönnen oder fĂŒr einen Bewuchs zwischen zwei Kulturen zu sorgen, sĂ€t man am besten eine GrĂŒndĂŒngung. Es gibt verschiedene Pflanzen, die dafĂŒr in Frage kommen. Darunter z.B. Lein und Buchweizen, zwei seit sehr langem von uns Menschen genutzte Pflanzenarten. Andere LeingewĂ€chse hat man normalerweise nicht im GemĂŒsegarten und mit dem Buchweizen, einem KnöterichgewĂ€chs, sind nur die Rhabarber und die Ampfer verwandt, die als mehrjĂ€hrige Pflanzen innerhalb der Fruchtfolge den Standort kaum wechseln. Deshalb sind Lein und Buchweizen beste «Beet-Ausruhpflanzen», und zum Beispiel gegenĂŒber Senf und anderen Pflanzen aus der KreuzblĂŒtler-Familie zu bevorzugen, wenn KohlgewĂ€chse – ebenfalls KreuzblĂŒtler – in der Fruchtfolge vorkommen.

Sie bringen aber noch einige weitere Vorteile mit: Sie gedeihen unproblematisch, kommen mit wenig NĂ€hrstoffen aus, und bilden hĂŒbsche BlĂŒten, welche fĂŒr verschiedene Insekten interessant sind. Vor allem der Buchweizen produziert ĂŒber viele Wochen immer wieder neue BlĂŒten und sorgt so fĂŒr ein langfristiges Nahrungsangebot.

Lein, wie hier im Bild die Sorte ‘Marbod’, eignet sich gut als GrĂŒndĂŒngung zur Bodenverbesserung.

Lila blĂŒhender Lein im Bestand

Die BlĂŒten des Buchweizens – hier die Thurgauer Lokalsorte ‘Hagenwil’ – sind fĂŒr Insekten interessant.

BuchweizenblĂŒte im Bestand

Sorten retten auf kleiner FlÀche

Seinen ganzen Bedarf an Leinsamen oder Buchweizen selber anzubauen, ist relativ aufwĂ€ndig und auf kleiner FlĂ€che kaum möglich. Da sich in der Obhut von ProSpecieRara aber verschiedene Buchweizen- und Leinsorten befinden, gibt es eine schöne Möglichkeit, nicht bloss fĂŒr unser Auge, den Boden und die Insekten mit dem Anbau dieser FeldfrĂŒchte Gutes zu tun: Man kann bereits auf zwei Quadratmetern FlĂ€che frisches Saatgut fĂŒr die Samenbibliothek produzieren und so zur Erhaltung dieser Sorte beitragen. Wie du im Erhaltungssystem offiziell mitmachen kannst, erfĂ€hrst du hier.

Leinsamen in Glasschale auf Holztisch
Zwei Quadratmeter reichen, um fĂŒr die Samenbibliothek von ProSpecieRara Saatgut einer Leinsorte zu produzieren.

Ein ETH-Projekt untersucht die Vewandtschaftsbeziehungen von vielen Buchweizensorten – auch von der Sorte ‘Viano’ aus dem Puschlav. Ihr Mehl bildet die Grundlage der Puschlaver SpezialitĂ€t Pizzocheri. Hier geht’s zum Rezept.

Weitere BeitrÀge